Neuerungen / Änderungen im Straßenverkehr 2018
08.01.2018 | FAHRSCHUL-NEWSIm neuen Jahr ändert sich wieder einiges, auch auf unseren Straßen. Hier kommt eine Übersicht über die neuen Regeln 2018.
Verkehrsregeln 2018: Winter- und Ganzjahresreifen
Winter- und Ganzjahresreifen, die ab 01.01.2018 produziert werden und auf den Markt kommen, dürfen nur noch mit dem Alpine-Symbol verkauft werden. Du erkennst das Zeichen an der Schneeflocke vor einem Berg. Die Kennzeichnung M+S ist nicht mehr ausreichend. Aber keine Angst, Du musst nicht sofort neue Reifen kaufen, wenn Deine Reifen das Alpine- Zeichen nicht haben: Es gilt eine Übergangsfrist bis 30. September 2024. Dann müssen wirklich alle Ganzjahres- und Winterreifen das Alpine-Symbol haben. Voraussetzung ist natürlich, dass sie ausreichend Profil haben und intakt sind. Wenn Du neue Reifen kaufst, achte auf das Symbol, denn sonst droht Dir ein Bußgeld. Auch wer ohne Winterreifen bei winterlichen Bedingungen unterwegs ist, wird verwarnt. Die Strafen sind dazu deutlich erhöht worden. Bisher musste der Fahrer 60 Euro zahlen und bekam einen Punkt in Flensburg. Jetzt wird auch der Fahrzeughalter mit einer Geldstrafe von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg verwarnt.
Neue Kfz-Versicherungstarife
Ab 01.01.2018 gelten neue Kfz-Versicherungstarife. Sie werden jetzt nach Typ- und Regionalklassen berechnet. Die Versicherungen haben darüber bereits im Herbst informiert. Da alle Versicherungstarife steigen, ist ein Wechsel schwierig. Ein Vergleich lohnt sich jedoch trotzdem, da sich teils noch einige Euros sparen lassen. Durch die Erhöhung kannst Du Deine Versicherung auch außerordentlich und nicht nur bis zum 30. November kündigen.
Verschärfte Anforderungen für Crash-Tests
Die Verbraucherschutzorganisation EuroNCAP verschärft seine Anforderungen für Crash-Tests. Das liegt daran, dass die Autos immer sicherer werden und zum Beispiel mit Notbremssystemen ausgestattet sind. Auch die Spurhalteassistenten unterliegen strengeren Bewertungen, da sie immer besser entwickelt sind. Fünf Sterne, das maximale Ergebnis, kann ein Auto nur noch erreichen, wenn mindestens ein Notbrems- und Spurhalteassistent im Auto verbaut ist und diese den neusten Standards entspricht.
Endrohrmessung bei AU
Ab Jahresbeginn wird die Abgasmessung am Endrohr auch bei Fahrzeugen mit einem Baujahr nach 2006 Pflicht. Bisher fand bei diesen Fahrzeugen die Hauptuntersuchung nur am Computer mithilfe einer Fehlerauslesung statt. Nun wird hier auch mit einer Sonde direkt am Auspuff gemessen. Damit sollen Manipulationen schneller entdeckt werden. Die Kosten können dadurch um bis zu 12 Euro steigen. Mit einer bestandenen Abgasuntersuchung und Hauptuntersuchung vergibt der TÜV das neue Siegel.
Erhöhung der Kfz-Steuer
Auch die Kfz- Steuer wird ab dem 01. September 2018 für Neufahrzeuge erhöht. Dies resultiert daraus, dass eine neue Berechnung des EU-Normverbrauch nach dem sogenannten WLTP- Verfahren stattgefunden hat. Nun soll der CO2- Ausstoß realistischer ermittelt werden. Dadurch steigen fast alle Kfz-Steuern, die auch am Schadstoffgehalt gemessen werden. Besonders Fahrer von kleinen Autos und Benzinern werden eine deutliche Steigerung bemerken. So ist der Smart Fortwo 0.9 bisher mit 22 Euro besteuert, ab 2018 werden jedoch 106 Euro fällig. Bei großen Limousinen und SUV, die mit Diesel fahren, liegt nur ein geringer Anstieg vor.
Zudem fordert der Bundesrechnungshof allgemein eine höhere Steuer auf Diesel. Dieser ist momentan noch deutlich günstiger als Benzin. Ziel ist es, die Staatskasse zu füllen und den Vorteil für Diesel-Fahrzeuge gegenüber Benzinern abzuschaffen, um die Umwelt zu entlasten.
Mögliche Diesel-Fahrverbote
Das Bundesverwaltungsgericht wird vermutlich Ende Februar 2018 in Leipzig darüber entscheiden, ob ältere Diesel-Fahrzeuge weiterhin in Stuttgart fahren dürfen. Das Urteil gilt jetzt schon als wegweisend für weitere Städte, die über ein Diesel-Fahrverbot nachdenken. Damit soll der Wert an Stickoxiden und Schadstoffen in Innenstädten deutlich verringert werden.
HU-Plakette
2018 ist die grüne Plakette zur Hauptuntersuchung dran. Beachte auf jeden Fall den Monat des Termins. Denn wenn dieser überzogen wird, kann es teuer werden. Die Bußgelder belaufen sich nach zwei Monaten Ablauffrist auf mindestens 15 Euro und zusätzlich bekommst Du einen Punkt ins Flensburg. Zusätzlich wird das Fahrzeug genauer untersucht, was einen Aufpreis von 20 Prozent bedeutet.
Lkw-Maut auf Bundesstraßen
Ab dem 01.07.2018 müssen LKWs auch auf einigen Bundesstraßen eine Maut entrichten. Dies betrifft bereits eine Strecke von 39.000 km. Weitere Bundesstraßen werden folgen. Der Bund rechnet dadurch mit Mehreinnahmen von zwei Milliarden Euro. Auch der Verkehr soll dadurch besonders in Ortschaften verringert werden, da die Strecken keine Maut-Ausweichmöglichkeiten mehr biete.
Neue Schadstoffklasse
Ab dem 01. September 2018 gibt es die neue Schadstoffklasse 6c. Diese müssen alle Neufahrzeuge erfüllen. Dazu wird in Benziner mit Direkteinspritzung ein Otto-Partikelfilter eingebaut. Auch Diesel brauchen dann eine SCR- Abgasreinigungsanlage, um die Normen für die Schadstoffklasse einhalten zu können.
Notrufsystem „ECall“
ECall ist ein Notrufsystem, das bei einem Unfall oder in weiteren Notfällen europaweit die 112 selbstständig wählt und damit die Rettung alarmiert. Diese wird dann direkt an den Unfallort geführt. Zusätzlich zeichnet das System Zeit und Ort des Unfalls, sowie Fahrtrichtung, Kraftstoffart und Anzahl der Passagiere auf. Das Notfallsystem wird ab 1. April 2018 für alle in Europa neu zugelassenen PKWs Pflicht.
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